Inhaltsverzeichnis
README.Debian
compat
conffiles
Paket
.cron.*
dirs
Paket
.doc-base
docs
emacsen-*
Paket
.examples
Paket
.init
und
Paket
.default
install
Paket
.info
Paket
.links
{Paket
.|source/}lintian-overrides
manpage.*
Paket
.manpages
NEWS
{post|pre}{inst|rm}
Paket
.symbols
TODO
watch
source/format
source/local-options
source/local-options
patches/*
Der Befehl dh_make wurde umfangreich aktualisiert, seitdem dieses alte Dokument geschrieben wurde. Daher treffen einige Teile dieses Dokuments nicht mehr zu.
Die Überarbeitung dieser Anleitung mit aktualisierten Inhalten und weiteren praktischen Beispielen ist unter Guide for Debian Maintainers verfügbar. Bitte verwenden Sie diese neue Anleitung als primäre Anleitung.
Der Befehl debmake wird anstelle des Befehls dh_make in meinem neuen Guide for Debian Maintainers verwandt.
Um kontrollieren zu können, was genau debhelper
während des Paketbauens durchführt,
erstellen Sie optionale Konfigurationsdateien im Verzeichnis
debian
. In diesem Kapitel finden Sie einen Überblick
darüber, wofür die einzelnen Dateien benötigt werden und wie ihr jeweiliges
Format aussieht. Im Debian Policy
Manual und in der Debian-Entwicklerreferenz finden Sie
Anleitungen zum Thema Paketierung.
Der Befehl dh_make wird einige
Vorlagenkonfigurationsdateien unter dem Verzeichnis
debian
erstellen. Schauen Sie sich alle an.
In diesem Kapitel werden zur Vereinfachung Dateien im Verzeichnis
debian
ohne das einleitende
debian/
referenziert, wann immer die Bedeutung
eindeutig ist.
Der Befehl dh_make erstellt für debhelper
nicht alle
Konfigurationsdateien. Falls Sie diese benötigen, müssen Sie sie mit einem
Editor erstellen.
Falls Sie eine dieser Dateien verwenden möchten oder müssen, machen Sie bitte folgendes:
Benennen Sie die Konfigurationsdateien um, so dass sie den tatsächlichen
Paketnamen anstatt
verwenden.
Paket
Passen Sie die Inhalte der Vorlagedateien Ihren Bedürfnissen an.
Löschen Sie Vorlagedateien, die Sie nicht benötigen.
Passen Sie die Datei control
an, falls notwendig (siehe
Abschnitt 4.1, „control
“).
Passen Sie die Datei rules
an, falls notwendig (siehe
Abschnitt 4.4, „rules
“).
Alle debhelper
-Konfigurationsdateien
ohne ein
-Präfix, wie
beispielsweise die Datei Paket
install
, beziehen sich auf das
erste Binärpaket. Wenn es mehrere Binärpakete gibt, können die jeweiligen
Konfigurationen dadurch zugeordnet werden, dass der Name des Pakets als
Präfix vor den Namen der Konfigurationsdatei gestellt wird. Beispiele sind
,
Paket-1
.install
usw.
Paket-2
.install
Alle zusätzlichen Details oder Unterschiede zwischen dem ursprünglichen Paket und Ihrer Debian-Version sollten hier dokumentiert werden.
dh_make erstellt eine Standardvorlage, die so aussieht:
gentoo for Debian ----------------- <possible notes regarding this package - if none, delete this file> -- Josip Rodin <[email protected]>, Wed, 11 Nov 1998 21:02:14 +0100
Falls Sie nichts zu dokumentieren haben, löschen Sie diese Datei. Siehe dh_installdocs(1).
Die Datei compat
legt die debhelper
-Kompatibilitätsstufe fest. Derzeit
sollten Sie debhelper
V10 verwenden,
indem Sie folgendes ausführen:
$ echo 10 > debian/compat
Unter bestimmten Umständen können Sie die Kompatibilitätsstufe V9 für die Kompatibilität mit älteren Systemen verwenden. Es wird aber empfohlen, unter keinen Umständen eine Stufe unterhalb von V9 zu verwenden; deren Verwendung in neuen Paketen sollte vermieden werden.
Eine der ärgerlichsten Sachen bei Software ist es, wenn Sie richtig viel Zeit und Mühe in die Konfiguration eines Programms investieren und schon das nächste Upgrade alle Ihre Änderungen zunichte macht. Debian löst dieses Problem, indem diese Konfigurationsdateien als Conffiles markiert werden. [54]. Wenn Sie ein Upgrade eines Pakets durchführen, werden Sie gefragt, ob Sie Ihre alte Konfigurationsdateien behalten wollen oder nicht.
dh_installdeb(1) markiert
automatisch alle Dateien im Verzeichnis
/etc
als »conffiles«. Wenn Ihr Programm also nur dort
Konfigurationsdateien besitzt, müssen Sie sie nicht in dieser Datei
auflisten. Bei den meisten Paketarten sollte der einzige Ort, an dem sich
jemals Conffiles befinden, /etc
sein und daher muss
diese Datei nicht existieren.
Falls Ihr Programm Konfigurationsdateien nutzt, diese aber auch selbst bearbeitet, ist es das Beste, diese nicht als Conffiles zu kennzeichnen, weil sonst dpkg den Benutzer jedes Mal auffordert, Änderungen zu bestätigen.
Falls es für das Programm, das Sie paketieren, erforderlich ist, dass jeder
Benutzer die Konfigurationsdateien im Verzeichnis /etc
anpassen muss, gibt es zwei populäre Arten, es so einzurichten, dass sie
keine Conffiles sind, um dpkg ruhig zu stellen:
Erstellen Sie einen symbolischen Link im Verzeichnis
/etc
, der auf eine Datei im Verzeichnis
/var
zeigt. Dieser kann von den Betreuerskripten
erzeugt werden.
Erstellen Sie eine Datei, die von den Betreuerskripten im Verzeichnis
/etc
erzeugt wird.
Für weitere Informationen über die Betreuerskripte lesen Sie Abschnitt 5.18, „{post|pre}{inst|rm}
“.
Falls Ihr Paket immer wiederkehrende Aufgaben erledigen muss, um korrekt zu arbeiten, können Sie diese Dateien benutzen, um das einzurichten. Sie können regelmäßige Aufgaben erstellen, die stündlich, täglich, wöchentlich oder monatlich ausgeführt werden. Alternativ kann dies auch zu jedem anderen von Ihnen gewünschten Zeitpunkt stattfinden. Die Dateinamen lauten:
- wird als
Paket
.cron.hourly/etc/cron.hourly/
installiert: Ausführung einmal pro Stunde.
Paket
- wird als
Paket
.cron.daily/etc/cron.daily/
installiert: Ausführung einmal pro Tag.
Paket
- wird als
Paket
.cron.weekly/etc/cron.weekly/
installiert: Ausführung einmal pro Woche.
Paket
- wird
als Paket
.cron.monthly/etc/cron.monthly/
installiert: Ausführung einmal pro Monat.
Paket
- wird als
Paket
.cron.d/etc/cron.d/
installiert: Ausführung zu anderen Zeiten.
Paket
Die meisten dieser Dateien sind Shellskripte. Die einzige Ausnahme stellt
dar, das im
Format einer crontab(5) vorliegen muss.
Paket
.cron.d
Es wird keine dedizierte cron.*
-Datei für das Rotieren
der Protokolldateien benötigt. Lesen Sie dazu bitte
dh_installlogrotate(1) und
logrotate(8).
In dieser Datei werden alle Verzeichnisse festgelegt, die wir brauchen, die
aber von der normalen Installationsprozedur (»make install
DESTDIR=...
«, aufgerufen von »dh_auto_install
«)
aus irgendwelchen Gründen nicht erstellt werden. Dies bedeutet fast immer,
dass es ein Problem mit dem Makefile
gibt.
Für Dateien, die in der Datei install
aufgelistet sind,
müssen die Verzeichnisse nicht zuerst erstellt werden. Siehe Abschnitt 5.11, „install
“.
Am besten ist es, wenn Sie zunächst die Installation ausprobieren und diesen
Mechanismus nur dann benutzen, wenn es dabei Probleme gibt. Es gibt keinen
einleitenden Schrägstrich bei den Verzeichnisnamen, die in der Datei
dirs
aufgeführt sind.
Hat Ihr Programm außer Handbuch- und Info-Seiten noch andere Dokumentation,
sollten Sie die Datei doc-base
benutzen, um diese zu registrieren, damit der Benutzer sie mit Programmen
wie dhelp(1), dwww(1)
oder doccentral(1) finden kann.
Das schließt normalerweise HTML-, PS- und PDF-Dateien ein, die sich in
/usr/share/doc/
befinden.
Paketname
/
So sieht die doc-base-Datei gentoo.doc-base
für das
Paket gentoo
aus:
Document: gentoo Title: Gentoo Manual Author: Emil Brink Abstract: This manual describes what Gentoo is, and how it can be used. Section: File Management Format: HTML Index: /usr/share/doc/gentoo/html/index.html Files: /usr/share/doc/gentoo/html/*.html
Informationen über das Format dieser Datei finden Sie in install-docs(8) und der Debian-Anleitung von doc-base
in der lokalen Kopie
/usr/share/doc/doc-base/doc-base.html/index.html
, die vom Paket doc-base
bereitgestellt wird.
Für weitere Details über das Installieren von zusätzlicher Dokumentation sehen Sie bitte in Abschnitt 3.3, „Installation von Dateien in ihr Zielverzeichnis“ nach.
Diese Datei enthält die Dateinamen der Dokumentationsdateien, die dh_installdocs(1) für uns in das temporäre Verzeichnis installiert.
Standardmäßig schließt das alle Dateien im obersten Verzeichnis des
Quellcodes ein, die da heißen »BUGS
«,
»README*
«, »TODO
« usw.
Für gentoo
werden noch weitere
Dateien hinzugefügt:
BUGS CONFIG-CHANGES CREDITS NEWS README README.gtkrc TODO
Falls Ihr Paket Emacs-Dateien bereitstellt, die während der Installation des Pakets kompiliert werden, können Sie diese Dateien dafür nutzen.
Sie werden durch dh_installemacsen(1) ins temporäre Verzeichnis installiert.
Falls Sie dies nicht benötigen, löschen Sie die Dateien.
Der Befehl dh_installexamples(1) installiert die in dieser Datei aufgelisteten Dateien und Verzeichnisse als Beispieldateien.
Falls Ihr Paket einen Daemon enthält, der beim Hochfahren des Systems gestartet werden muss, haben Sie offensichtlich meine anfängliche Empfehlung missachtet, stimmt's? :-)
Bitte lesen Sie dh_installinit(1) dh_installsystemd(1), um ein Hochfahr-Skript bereitzustellen.
Die Datei
wird
als Paket
.default/etc/default/
installiert. Diese Datei legt Voreinstellungen fest, die vom Init-Skript
eingelesen werden. Diese Datei
Paket
wird
meistens zum Setzen einiger Vorgabewerte für Schalter oder
Zeitüberschreitungen verwandt. Falls in Ihrem init-Skript bestimmte
einstellbare Funktionen sind, können Sie diese in der Datei
package
.default
statt im
init-Skript selbst einstellen.
package
.default
Falls Ihr Programm der Originalautoren eine Datei für ein Init-Skript
bereitstellt, können Sie dies entweder benutzten oder ein eigenes
erstellen. Falls Sie das mitgelieferte init-Skript nicht verwenden,
erstellen Sie ein neues in
. Falls das von
den Originalautoren mitgelieferte Init-Skript aber gut aussieht und an der
richtigen Stelle installiert wird, müssen Sie trotzdem die symbolischen
Links für Paket
.initrc*
erzeugen. Dafür müssen Sie
dh_installinit in der Datei rules
mit den folgenden Zeilen überschreiben:
override_dh_installinit: dh_installinit --onlyscripts
Falls Sie das nicht benötigen, löschen Sie die Dateien.
Falls es Dateien gibt, die in Ihr Paket installiert werden müssen, die aber
vom Standardaufruf »make install
« nicht erfasst werden,
schreiben Sie diese Dateinamen und Ziele in die Datei
install
. Sie werden dann von dh_install(1) installiert. [55] Sie
sollten zunächst überprüfen, ob es nicht ein spezielleres Werkzeug gibt, das
verwendet werden kann. Beispielsweise sollten Dokumente in der Datei
docs
stehen und nicht in dieser hier.
Diese Datei install
enthält pro Zeile eine zu
installierende Datei, zunächst den Namen der Datei (relativ zum obersten
Verzeichnis des Paketbaus), dann ein Leerzeichen und zuletzt das
Installationsverzeichnis (relativ zum Install-Verzeichnis). Ein Beispiel, wo
dies benutzt werden kann, ist eine Binärdatei
src/
, die nicht
installiert wurde. Die Datei bar
install
könnte so
aussehen:
src/bar
usr/bin
Wenn dieses Paket installiert ist, bedeutet dies, dass es einen ausführbaren
Befehl /usr/bin/
geben
wird.
bar
Alternativ kann die Datei install
nur den Dateinamen
ohne Installationsverzeichnis enthalten, wenn sich der relative
Verzeichnispfad nicht ändert. Dieses Format wird üblicherweise für große
Pakete benutzt, die das Ergebnis des Baus auf mehrere Binärpakete
verteilen. Dafür verwenden diese
,
Paket-1
.install
usw.
Paket-2
.install
Der Befehl dh_install fällt darauf zurück, im Verzeichnis
debian/tmp
nach Dateien zu suchen, wenn er sie im
aktuellen Verzeichnis nicht findet (oder wo auch immer Sie das Programm mit
--sourcedir
angewiesen haben, zu suchen).
Falls Ihr Paket »info«-Seiten hat, sollten Sie diese mit dh_installinfo(1) installieren, indem Sie sie in einer Datei
auflisten.
Paket
.info
Falls Sie zusätzliche symbolische Links in den Paketbauverzeichnissen als
Paketbetreuer erstellen müssen, sollten Sie diese mit dh_link(1) installieren, indem Sie deren komplette Pfade der Quell- und
Zieldateien in einer Datei
aufführen.
Paket
.links
Falls die Debian-Richtlinien eine Ausnahme von einer Regel erlauben, erzeugt
lintian
eventuell eine falsche
Meldung. Wenn dies der Fall ist, können Sie
oder
Paket
.lintian-overridessource/lintian-overrides
benutzen, um die Meldung zu
unterdrücken. Bitte lesen Sie das Benutzerhandbuch von Lintian
(https://lintian.debian.org/manual/index.html
) und missbrauchen Sie diesen Mechanismus
nicht.
ist
für das Binärpaket Paket
.lintian-overrides
und wird als
Paket
usr/share/lintian/overrides/
vom Befehl dh_lintian installiert.
Paket
source/lintian-overrides
ist für das Quellpaket. Diese
Datei wird nicht installiert.
Ihr(e) Programm(e) sollte(n) eine Handbuchseite haben. Ist keine vorhanden, sollten Sie sie erstellen. Der Befehl dh_make erzeugt einige Vorlagendateien für Handbuchseiten. Diese müssen für jeden Befehl kopiert und bearbeitet werden, dem eine Handbuchseite fehlt. Bitte löschen Sie alle nicht benutzten Vorlagen.
Handbuchseiten werden üblicherweise in nroff(1) geschrieben. Das Beispiel manpage.1.ex
ist auch in nroff geschrieben. In der Handbuchseite von
man(7) finden Sie eine kurze Erklärung, wie solche Dateien
bearbeitet werden können.
Der endgültige Name der Handbuchseite sollte den Namen des Programms, das
dokumentiert wird, angeben. Deshalb ändern wir den Namen von
»manpage
« nach »gentoo
«. Der Dateiname
muss auch eine ».1
« als erstes Suffix erhalten, was
bedeutet, dass es sich um eine Handbuchseite für einen Benutzerbefehl
handelt. Vergewissern Sie sich, dass dieser Abschnitt tatsächlich richtig
ist. Hier ist eine kurze Liste der Abschnitte für Handbuchseiten:
Abschnitt | Beschreibung | Hinweise |
---|---|---|
1 | Dienstprogramme für Benutzer | Ausführbare Befehle oder Skripte |
2 | Systemaufrufe | Vom Kernel bereitgestellte Funktionen |
3 | Bibliotheksfunktionen | Funktionen innerhalb Systembibliotheken |
4 | Besondere Dateien | Normalerweise innerhalb von /dev |
5 | Dateiformate | Z.B. Format von /etc/passwd |
6 | Spiele | Spiele oder andere belanglose Programme |
7 | Makropakete | Wie man-Makros |
8 | Systemadministration | Programme, die typischerweise nur von Root ausgeführt werden |
9 | Kernelroutinen | Nicht standardisierte Aufrufe und Interna |
Also bekommt gentoo
s Handbuchseite
den Namen gentoo.1
. Falls es in den ursprünglichen
Quellen keine Handbuchseite namens gentoo.1
gibt,
müssen Sie diese erstellen, indem Sie die Vorlage
manpage.1.ex
in gentoo.1
umbenennen und sie bearbeiten. Dabei verwenden Sie die Informationen aus dem
Beispiel und die Dokumentation des Originalautors.
Sie können auch den Befehl help2man benutzen, um eine
Handbuchseite aus der Ausgabe des Programms mit den Optionen
»--help
« und »--version
« zu
erzeugen. [56]
Falls Sie es andererseits bevorzugen, in SGML anstatt
nroff zu schreiben, können Sie die Vorlage
manpage.sgml.ex
benutzen. Dann müssen Sie Folgendes
tun:
Benennen Sie die Datei um, beispielsweise in
gentoo.sgml
.
Installieren Sie das Paket docbook-to-man
Fügen Sie docbook-to-man
der Zeile
Build-Depends
in der Datei control
hinzu.
Fügen Sie das Target override_dh_auto_build
in Ihrer
Datei rules
hinzu:
override_dh_auto_build: docbook-to-man debian/gentoo.sgml > debian/gentoo.1 dh_auto_build
Falls Sie XML gegenüber SGML bevorzugen, können Sie die Vorlage
manpage.xml.ex
benutzen. Dann müssen Sie Folgendes tun:
Umbenennen der Quelldatei in etwas wie gentoo.1.xml
Installieren Sie das Paket docbook-xsl
und einen XSLT-Prozessor wie
xsltproc
(empfohlen).
Fügen Sie docbook-xsl
, docbook-xml
und
xsltproc
der Zeile Build-Depends
in
der Datei control
hinzu
Fügen Sie das Target override_dh_auto_build
in Ihrer
Datei rules
hinzu:
override_dh_auto_build: xsltproc --nonet \ --param make.year.ranges 1 \ --param make.single.year.ranges 1 \ --param man.charmap.use.subset 0 \ -o debian/ \ http://docbook.sourceforge.net/release/xsl/current/manpages/docbook.xsl\ debian/gentoo.1.xml dh_auto_build
Falls Ihr Paket Handbuchseiten hat, sollten Sie sie mit dh_installman(1) installieren, indem Sie sie in einer Dateie
auflisten.
Paket
.manpages
Um docs/gentoo.1
als Handbuchseite für das Paket
gentoo
zu installieren, erstellen
Sie folgendermaßen eine Datei gentoo.manpages
:
docs/gentoo.1
Die Dateien postinst
, preinst
,
postrm
und prerm
[57] werden Betreuerskripte
(engl. »maintainer scripts«) genannt. Diese Skripte werden für die Steuerung
des Pakets verwendet und von dpkg aufgerufen, wenn Ihr
Paket installiert, aktualisiert oder entfernt wird.
Als neuer Betreuer sollten Sie das manuelle Bearbeiten dieser Betreuerskripte vermeiden, da sie problematisch sind. Für weitere Informationen lesen Sie in dem Debian Policy Manual, Kapitel 6 »Package maintainer scripts and installation procedure« und sehen Sie sich die Beispieldateien an, die von dh_make erstellt wurden.
Falls Sie nicht auf mich gehört haben und eigene Betreuerskripte für ein Paket erstellt haben, müssen Sie sicherstellen, dass Sie sie nicht nur für den Aufruf mit install und upgrade getestet haben, sondern auch für remove und purge.
Upgrades auf die neue Version sollen ohne Rückfragen geschehen und keine Störungen oder Unterbrechungen zur Folge haben (Benutzer, die das Paket verwenden, sollen nicht bemerken, dass ein Upgrade durchgeführt wurde. Sie sollen nur feststellen, dass alte Fehler behoben wurden und das Paket eventuell neue Fähigkeiten hat).
Wenn das Upgrade nicht ohne Störung ablaufen kann (beispielsweise weil
Konfigurationsdateien über verschiedene Home-Verzeichnisse verteilt sind,
die einen vollkommen anderen Aufbau haben), können Sie als letzte
Möglichkeit für das Paket eine sichere Voreinstellung wählen (beispielsweise
den Service deaktivieren) und die von den Richtlinien verlangte ausführliche
Information (README.Debian
und
NEWS.Debian
) bereitstellen. Belästigen Sie den Benutzer
nicht mit debconf-Hinweisen, die von den Betreuerskripten
bei Upgrades angezeigt werden.
Das Paket ucf
stellt eine ähnliche
Infrastruktur wie für Dateien zur Verfügung, die als
Conffile gekennzeichnet wurden. Damit bleiben von
Benutzern durchgeführte Änderungen an Dateien erhalten, auch wenn diese
Dateien nicht als Conffiles gekennzeichnet werden
können. Beispiele hierfür sind Dateien, die von den Betreuerskripten
verwaltet werden. Hierdurch sollen Probleme in der Behandlung dieser Dateien
minimiert werden.
Diese Betreuerskripte gehören zu den Errungenschaften von Debian, die erklären, warum jemand Debian verwendet. Sie müssen sehr darauf achten, diese Skripte nicht zu einem Grund für Ärger werden zu lassen.
Die Paketierung einer Bibliothek ist für einen neuen Betreuer nicht leicht
und sollte vermieden werden. Hat Ihr Paket allerdings Bibliotheken, dann
sollten Sie eine Datei
debian/
haben. Lesen Sie Abschnitt A.2, „Paket
.symbolsdebian/
verwalten“.
Paket
.symbols
Das Format der Datei watch
ist in der Handbuchseite von
uscan(1) dokumentiert. Die Datei watch
konfiguriert das Programm uscan (aus dem Paket
devscripts
), um die Site zu
überwachen, von der Sie die Originalquellen bezogen haben. Dies wird
außerdem von dem Dienst Debian Package
Tracker benutzt.
Hier sind seine Inhalte:
# watch control file for uscan version=3 http://sf.net/gentoo/gentoo-(.+)\.tar\.gz debian uupdate
Normalerweise würde mit einer watch
-Datei die URL unter
»http://sf.net/gentoo
« heruntergeladen und nach Links im
Format »<a href=...>
« durchsucht. Der Basisname
(nur der Teil nach dem letzten »/
«) jeder verlinkten URL
wird mit dem regulären Perl-Ausdruck (siehe perlre(1)) »gentoo-(.+)\.tar\.gz
« verglichen. Von
allen Dateien, auf die der Ausdruck passt, wird die Datei mit der höchsten
Versionsnummer heruntergeladen. Das Programm uupdate wird
dann ausgeführt, um daraus den aktualisierten Quelltextbaum zu erzeugen.
Dies stimmt zwar für andere Websites, doch das Herunterladen von SourceForge
unter http://sf.net ist eine Ausnahme. Wenn die Datei
watch
eine URL enthält, auf die der reguläre
Perl-Ausdruck »^http://sf\.net/
« passt, wird diese vom
Programm uscan durch
»http://qa.debian.org/watch/sf.php/
« ersetzt und erst dann die
nachfolgenden Regeln angewendet. Die URL-Umleitungsfunktion unter http://qa.debian.org/ ist entwickelt worden, um einen stabilen Umleitungsservice
für jedes watch
-Muster der Form
»http://sf.net/
«
in der Datei Projekt
/tar-Name
-(.+)\.tar\.gzwatch
bereitzustellen. Hierdurch wird das
Problem gelöst, dass SourceForge-URLs regelmäßig geändert werden.
Falls die Originalautoren eine kryptographische Signatur des Tarballs
bereitstellen, wird empfohlen, seine Authentizität mittels der Option
pgpsigurlmangle
zu prüfen, wie dies in uscan(1)
beschrieben ist.
In der Datei debian/source/format
soll eine einzelne
Zeile stehen, in der das gewünschte Format für das Quellpaket angegeben wird
(lesen Sie dpkg-source(1) für eine ausführliche Liste). Nach
Squeeze
sollte dort entweder:
3.0 (native)
für native Debian-Pakete oder
3.0 (quilt)
für alles andere stehen.
Das neuere Quellformat 3.0 (quilt)
zeichnet Änderungen in
einer Patchserie im Verzeichnis debian/patches
für
quilt auf. Diese Änderungen werden dann während des
Entpackens des Quellpakets automatisch angewendet. [58] Die Debian-spezifischen Änderungen werden einfach
in einem Archiv namens debian.tar.gz
gespeichert, das
alle Dateien im Verzeichnis debian
enthält. Mit diesem
neuen Format können binäre Dateien wie PNG-Icons vom Paketbetreuer
eingebunden werden, ohne Tricks anwenden zu müssen. [59]
Wenn dpkg-source ein Quellpaket im Quellformat
3.0 (quilt)
entpackt, werden automatisch alle Patches
angewendet, die in debian/patches/series
aufgeführt
sind. Sie können das Anwenden der Patches nach dem Entpacken verhindern,
indem Sie die Option --skip-patches
benutzen.
Wenn Sie die Paketierungsarbeiten für Debian in einem Versionskontrollsystem
verwalten wollen, erstellen Sie üblicherweise einen Zweig
(z. B. upstream
), in dem Sie die Quellen des
Originalautors verfolgen und einen weiteren Zweig (z. B. üblicherweise
master
für Git), in dem Sie das Debian-Paket
verfolgen. Für letzteres wollen Sie sicherlich die unveränderten
Ursprungsquellen zusammen mit Ihren debian/*
-Dateien
für das Paketieren haben, um das Zusammenführen von neuen Ursprungsquellen
zu vereinfachen.
Nachdem Sie ein Paket gebaut haben, bleiben die Patches im Quelltext
normalerweise erhalten. Sie müssen sie manuell entfernen, indem Sie
»dquilt pop -a
« aufrufen, bevor Sie in den
master
-Zweig einchecken können. Sie können dies
automatisieren, indem Sie die optionale Datei
debian/source/local-options
hinzufügen und dort
»unapply-patches
« hineinschreiben. Diese Datei wird nicht
in das erzeugte Quellpaket aufgenommen und verändert nur das lokale
Bauverhalten. Diese Datei kann auch
»abort-on-upstream-changes
« enthalten (siehe
dpkg-source(1)).
unapply-patches abort-on-upstream-changes
Die automatisch erstellten Dateien im Quellbaum können für das Paketieren
recht störend wirken, da sie unbedeutende große Patch-Dateien
hervorrufen. Es gibt angepasste Module wie dh_autoreconf,
um dieses Problem zu vereinfachen. Dies wird in Abschnitt 4.4.3, „Anpassungen der Datei rules
“ beschrieben.
Sie können dem Optionsargument --extend-diff-ignore
von
dpkg-source(1) einen regulären Perl-Ausdruck übergeben, um Änderungen, die
an den automatisch erstellten Dateien beim Erstellen des Quellpakets
vorgenommen wurden, zu ignorieren.
Als allgemeine Lösung, um dieses Problem der automatisch erstellten Dateien
zu adressieren, können Sie so ein Optionsargument an
dpkg-source in der Datei
source/options
des Quellpakets speichern. Folgendes
wird die Erstellung von Patch-Dateien für config.sub
,
config.guess
und Makefile
überspringen:
extend-diff-ignore = "(^|/)(config\.sub|config\.guess|Makefile)$"
Das alte Quellformat 1.0
erzeugte eine einzelne große
diff.gz
-Datei, in der sowohl die Paketbetreuungsdateien
unter debian
als auch Patches für den Quelltext
enthalten waren. So ein Paket ist etwas schwierig zu untersuchen und zu
verstehen, wenn später der Quelltext geändert werden soll. Das ist nicht so
schön.
Das neuere Quellformat 3.0 (quilt)
speichert Patches in
debian/patches/*
-Dateien unter Verwendung des Befehls
quilt ab. Diese Patches sowie andere Paketdaten bleiben
alle innerhalb des Verzeichnisses debian
und werden als
debian.tar.gz
-Datei gepackt. Da der Befehl
dpkg-source in 3.0 (quilt)
-Quellen die
Patch-Daten im quilt-Format verarbeiten kann, ohne auf
das Paket quilt
zurückzugreifen,
wird keine Build-Depends
für quilt
benötigt. [60]
Der Befehl quilt wird in der Handbuchseite von
quilt(1) erklärt. Er zeichnet Änderungen an den Quellen als Stapel
von -p1
-Patch-Dateien im Verzeichnis
debian/patches
auf, dadurch bleibt der Quelltextbaum
außerhalb des debian
-Verzeichnisses unangetastet. Die
Reihenfolge der Patches wird in der Datei
debian/patches/series
gespeichert. Sie können die
Patches leicht anwenden (=push), entfernen (=pop) und
aktualisieren. [61]
Für den Abschnitt Kapitel 3, Den Quellcode verändern haben wir drei Patches in
debian/patches
erstellt.
Da die Debian-Patches in debian/patches
enthalten sind,
stellen Sie bitte sicher, dass der Befehl dquilt korrekt
eingerichtet ist, so wie in Abschnitt 3.1, „Einrichten von quilt“ beschrieben.
Wenn später jemand (Sie selbst eingeschlossen) einen Patch namens
für die Quellen
erstellt, ist die Veränderung eines foo
.patch3.0
(quilt)
-Quellpakets recht einfach:
$ dpkg-source -x gentoo_0.9.12.dsc
$ cd gentoo-0.9.12
$ dquilt import ../foo
.patch
$ dquilt push
$ dquilt refresh
$ dquilt header -e
... Patch beschreiben
Die Patches, die in dem neuen Quellformat 3.0 (quilt)
gespeichert werden, müssen frei von Ungenauigkeiten
(fuzz) sein. Sie können dies mit »dquilt pop
-a; while dquilt push; do dquilt refresh; done
« sicherstellen.
[54] Lesen Sie dpkg(1) und das Debian Policy Manual, »D.2.5 Conffiles«.
[55] Dies ersetzt den veralteten Befehl dh_movefiles(1), der durch die Datei files
konfiguriert
wurde.
[56] Beachten Sie, dass die Platzhalter-Handbuchseite von help2man behaupten wird, dass detailliertere Informationen im info-System vorhanden seien. Falls dem Befehl eine Info-Seite fehlt, sollten Sie die von help2man erstellte Handbuchseite manuell bearbeiten.
[57] Trotz der hier verwendeten Abkürzungssyntax
{pre,post}{inst,rm}
von bash, um die
Dateinamen zu bezeichnen, sollten Sie reine POSIX-Syntax für diese
Betreuerskripte verwenden, um kompatibel zu der Verwendung von
dash als System-Shell zu bleiben.
[58] Siehe DebSrc3.0 für eine Zusammenfassung zum
Wechsel auf die neuen Quellformate 3.0 (quilt)
und
3.0 (native)
.
[59] Tatsächlich unterstützt dieses neue Format sogar mehrere ursprüngliche Tarbälle und mehr Kompressionsmethoden. Dies würde in diesem Dokument aber zu weit führen.
[60] Es wurden verschiedene Methoden für die Organisation der Patches in
Debian-Paketen vorgeschlagen und auch angewendet. Das
quilt-System ist das bevorzugteste
Organisationssystem. Weitere Systeme sind u.A. dpatch,
dbs und cdbs. Viele von diesen
Systemen speichern solche Patches in
debian/patches/*
-Dateien ab.
[61] Falls Sie einen Sponsor darum bitten, Ihr Paket hochzuladen, ist diese Art der klaren Aufteilung und Dokumentation Ihrer Änderungen sehr wichtig, um die Durchsicht Ihres Pakets durch den Sponsor zu beschleunigen.