Der Installer kann von Dateien auf einer bestehenden Festplattenpartition gebootet werden, entweder von einem anderen Betriebssystem aus oder direkt vom BIOS mittels eines Bootloaders. Auf modernen UEFI-Systemen kann der Kernel auch direkt von der UEFI-Partition gebootet werden, ohne dass ein Bootloader nötig ist.
Man kann auf diese Weise eine „reine Netzwerk“-Installation durchführen. Dies vermeidet das ganze Theater mit den Wechselmedien, wie das Auffinden und Brennen der CD/DVD-Images.
Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie Debian mit grub dem System hinzufügen bzw. eine bestehende Linux-Installation komplett ersetzen.
GRUB unterstützt es, zum Zeitpunkt des Bootens nicht nur den Kernel zu laden, sondern auch ein komplettes Disk-Image. Diese RAM-Disk kann vom Kernel als Root-Dateisystem genutzt werden.
Kopieren Sie die folgenden Dateien von einem Debian-Archiv in ein passendes Verzeichnis auf Ihrer Festplatte, z.B. in /boot/newinstall/
:
vmlinuz
(Kernel-Binär-Datei)
initrd.gz
(RAM-Disk-Image)
Wenn Sie vorhaben, die Festplatte lediglich zum Booten zu benutzen und danach alles per Netzwerk herunterzuladen, sollten Sie sich die Datei netboot/debian-installer/i386/initrd.gz und den dazugehörigen Kernel netboot/debian-installer/i386/linux auf die Platte laden. Dies gibt Ihnen später die Möglichkeit, die Festplatte, von der Sie den Installer gestartet haben, neu zu partitionieren; allerdings sollten Sie dies mit Vorsicht genießen.
Alternativ dazu können Sie, wenn Sie vorhaben, eine existierende Partition der Festplatte unverändert zu lassen, hd-media/initrd.gz und den dazugehörigen Kernel hd-media/vmlinuz herunterladen sowie ein Installations-„iso“-Image auf die Platte kopieren (stellen Sie sicher, dass der Name der Datei auf .iso
endet). Der Installer kann dann von der Festplatte booten und Debian von dem Installationsmedium installieren, ohne dabei eine Netzwerkverbindung zu benötigen.
Um jetzt abschließend den Bootloader zu konfigurieren, springen Sie zu Abschnitt 5.1.3, „Von Linux aus booten mittels GRUB“.